Heute ist der 1. Advent. Darum zeige ich Dir heute ein Lichtlein.
Gestern durfte ich bestimmen, welchen Weg wir einschlugen. Das war ganz einfach: Frauchen wollte auf den Weg abbiegen, der in den Wald führt.
Gestern durfte ich bestimmen, welchen Weg wir einschlugen. Das war ganz einfach: Frauchen wollte auf den Weg abbiegen, der in den Wald führt.
Du ahnst es sicher: Wald ist Stille und Stille gibt Kraft und Inspiration. Sagt Frauchen.
Aber ich hatte gestern absolut keinen Bock auf Stille und Inspiration. Vor uns ging ein Hund mit seinem Frauchen Richtung Städtchen. Das wollte ich auch. Also blieb ich stehen und stemmte meine vier Pfoten in die Erde. Ganz schön mächtig bin ich dann.
Frauchen schaute mich an - und schon gingen wir in meine Wunschrichtung. Frauchen verband das mit einer Fotostrecke. Sie fotografierte den spärlichen Adventsschmuck, der bereits an den Häusern an unserem Weg angebracht war.
Das Haus mit dieser Laterne als einzigen Schmuck barg aber eine Geschichte aus alter Zeit und die erzähle ich Dir jetzt, sozusagen als Geschichte zum 1. Advent.
Als Frauchen ein kleines Mädchen war, ging sie jeden Tag gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder, an der Hand der Kindergärtnerin, ins Dorf, ins Lutherhaus in den Kindergarten. Da waren ihre Beinchen nicht viel länger als es jetzt meine Pfötchen sind.
Das Haus mit dieser Laterne als einzigen Schmuck barg aber eine Geschichte aus alter Zeit und die erzähle ich Dir jetzt, sozusagen als Geschichte zum 1. Advent.
Als Frauchen ein kleines Mädchen war, ging sie jeden Tag gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder, an der Hand der Kindergärtnerin, ins Dorf, ins Lutherhaus in den Kindergarten. Da waren ihre Beinchen nicht viel länger als es jetzt meine Pfötchen sind.
Gerne ging sie nicht, denn sie wollte viel lieber bei der Mutter bleiben.
Der Weg zum Kindergarten war mehr als 2 Kilometer lang und für kleine Füßchen sehr, sehr mühsam. Er führte die Kinder durch einen tiefen Hohlweg, hinauf auf den Hügel, den Hügel hinab an der kleinen Siedlung vorbei, weiter vorbei an Emilies kleinen Einraum-Laden, in dem es in Glasbehältern köstliche Bonbons für 1/2 Pfennig gab, die die Kinder Klümpchen nannten.
Sie überquerten die Hauptstraße, auf der hin und wieder ein Auto fuhr, ließen rechts die große Fabrik stehen, in der der Vater arbeitete. Dann ging der Weg wieder steil bergan, sehr steil für kleine Kinderfüßchen . Oben angelangt, sah man das Dorf zu Füßen liegen, mitten darin die Kirche, die wie eine Glucke die Häuser um sich gescharrt hatte. Sie gingen den Hügel hinab, hinunter ins Dorf, gingen entweder die ausgetretene Steintreppe hinauf zum Kirchplatz, überquerten ihn oder gingen durch die kleine Gasse, um den Kirchhügel herum und erreichten das Lutherhaus, in dem die Leiterin des Kindergartens, Tante Linde, die eigentlich Herzelinde hieß, auf sie wartete.
Mittags ging man diesen Weg zurück und wieder hin und abends zurück.
Im Winter war der Weg sehr beschwerlich, denn der Holhweg war meist zugeschneit. Dann brachte die Mutter sie in den Kindergarten und zog den Schlitten mit den Zwillingen hinter sich her.
An einen Abend kurz vor Weihnachten erinnert sich Frauchen gern: die Sonne war schon untergegangen und sie hatten auf ihrem Heimweg die Hauptstraße mit der spärlichen Beleuchtung schon hinter sich gelassen. Sie gingen zur kleinen Siedlung am Aufstieg des letzten Hügels, beleuchteten den Weg mit ihrer Taschenlampe. Sie blieben vor dem Haus mit der Laterne auf dem unteren Bild stehen. Mein Frauchen und ihr Zwilling freuten sich, denn in diesem Haus wohnte eine befreundete Familie mit ihrer Tochter Gerlinde, die eine kleine Freundin der Zwillinge war. Aber weit gefehlt. Zu der wollte Frauchens Mutter nicht, als sie mit den Zwillingen an der Türglocke läutete. Sie hatte sich mit der Mutter der Freundin abgesprochen und sie hatten eine Überraschung für die Kinder parat. In dem Haus wohnte ein Herr zur Untermiete wohnte und den die Eltern kannten - der hatte mit der Überraschung zu tun.
Ja.... und dann traten sie ein und sahen etwas, was niemand in ganz Kierspe je gesehen hatte. Eine absolute Weltneuheit: der erste Fernseher aus schwarzem Kunststoff stand in dem sehr kleinen Wohnzimmer. Die Zwillinge bekamen große Augen: auf der Mattscheibe bewegte sich etwas: ein Film lief! Das mußt Du Dir mal vorstellen: nie hatten sie oder auch die Nachbarn so etwas gesehen: einen Fernseher!
Dieser Herr, ein Elektrotechniker, der im Elektro-und Radioladen arbeite, ein absoluter Technikfan und Tüftler, hatte den ersten Fernseher des Ortes. Eine absolute Sensation, nicht nur für die Kinder.
Die kleine Freundin und ihre Mutter waren auch zugegen und so durften sich die drei Kinder gemeinsam in den Sessel kuscheln und mit vor Faszination und Staunen geröteten Wangen, großen Augen und vor Erstaunen geöffnetem Mund, den ersten Fernseh-Film ihres Lebens sehen.
Wie der Film hieß, weiß Frauchen nicht mehr, sie wird morgen ihren Zwilling fragen. Aber sie erinnert sich noch, dass ein Kathrinchen darin eine Rolle spielte. Und an ihre atemlose Begeisterung erinnert sie sich, die sie sprachlos machte. Wirklich sprachlos, das weiß sie noch genau. Und dass die Bilder sich tief in ihr einprägten, die damals schwarz weiß auf der Mattscheibe flimmerten.
Und an diesen Abend im Dezember erinnert Frauchen sich immer wieder, wenn sie, wie gestern, mit mir, an diesem Haus vorbeigeht.
Und weil es im Dezember, kurz vor Weihnachten, war, vor ganz vielen Jahren, ist dies meine Adventsgeschichte für Dich - auch wenn heute ein Fernseher schon lange nichts Besonderes mehr ist.
Im Winter war der Weg sehr beschwerlich, denn der Holhweg war meist zugeschneit. Dann brachte die Mutter sie in den Kindergarten und zog den Schlitten mit den Zwillingen hinter sich her.
An einen Abend kurz vor Weihnachten erinnert sich Frauchen gern: die Sonne war schon untergegangen und sie hatten auf ihrem Heimweg die Hauptstraße mit der spärlichen Beleuchtung schon hinter sich gelassen. Sie gingen zur kleinen Siedlung am Aufstieg des letzten Hügels, beleuchteten den Weg mit ihrer Taschenlampe. Sie blieben vor dem Haus mit der Laterne auf dem unteren Bild stehen. Mein Frauchen und ihr Zwilling freuten sich, denn in diesem Haus wohnte eine befreundete Familie mit ihrer Tochter Gerlinde, die eine kleine Freundin der Zwillinge war. Aber weit gefehlt. Zu der wollte Frauchens Mutter nicht, als sie mit den Zwillingen an der Türglocke läutete. Sie hatte sich mit der Mutter der Freundin abgesprochen und sie hatten eine Überraschung für die Kinder parat. In dem Haus wohnte ein Herr zur Untermiete wohnte und den die Eltern kannten - der hatte mit der Überraschung zu tun.
Ja.... und dann traten sie ein und sahen etwas, was niemand in ganz Kierspe je gesehen hatte. Eine absolute Weltneuheit: der erste Fernseher aus schwarzem Kunststoff stand in dem sehr kleinen Wohnzimmer. Die Zwillinge bekamen große Augen: auf der Mattscheibe bewegte sich etwas: ein Film lief! Das mußt Du Dir mal vorstellen: nie hatten sie oder auch die Nachbarn so etwas gesehen: einen Fernseher!
Dieser Herr, ein Elektrotechniker, der im Elektro-und Radioladen arbeite, ein absoluter Technikfan und Tüftler, hatte den ersten Fernseher des Ortes. Eine absolute Sensation, nicht nur für die Kinder.
Die kleine Freundin und ihre Mutter waren auch zugegen und so durften sich die drei Kinder gemeinsam in den Sessel kuscheln und mit vor Faszination und Staunen geröteten Wangen, großen Augen und vor Erstaunen geöffnetem Mund, den ersten Fernseh-Film ihres Lebens sehen.
Wie der Film hieß, weiß Frauchen nicht mehr, sie wird morgen ihren Zwilling fragen. Aber sie erinnert sich noch, dass ein Kathrinchen darin eine Rolle spielte. Und an ihre atemlose Begeisterung erinnert sie sich, die sie sprachlos machte. Wirklich sprachlos, das weiß sie noch genau. Und dass die Bilder sich tief in ihr einprägten, die damals schwarz weiß auf der Mattscheibe flimmerten.
Und an diesen Abend im Dezember erinnert Frauchen sich immer wieder, wenn sie, wie gestern, mit mir, an diesem Haus vorbeigeht.
Und weil es im Dezember, kurz vor Weihnachten, war, vor ganz vielen Jahren, ist dies meine Adventsgeschichte für Dich - auch wenn heute ein Fernseher schon lange nichts Besonderes mehr ist.
Gipsy, eine wunderschöne Geschichte...! so richtig, wie eine Weihnachtsgeschichte sein muss...:-) soll ich Dir was sagen, mein Vater ist auch ein Eletrotechniker und er hatte in den 60.Jahren selber einen Fernseher gebaut...:-) er hatte sich eine Fachschizze besorgt, um einen Muster zu haben, dann hatte alles eingeplant, wo welche Teile angebracht werden müssen, dann hatte sich erkündigt wo er solche Teile einzeln kaufen kann und nach ein paar Monaten stand ein Fernseher im Wohnzimmer da, sogar den Holzkasten außenrum hatte sich selber zugeschnitten... habe als kleines Mädchen ein Foto VOR dem Fernseher, dem Stolz der Familie !!! :-))) LG Rita
AntwortenLöschenLiebe Rita,
AntwortenLöschendas ist ja spannend! Einen selbstgebauten Fernseher! Den hätte ich gern einmal gesehen! Setz doch bitte mal ein Foto in Deinen Blog!
Lieber Gruß
Gipsy
da muss ich zuerst nach dem Foto richtig suchen... :-)))) LG Rita
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