Dienstag, 2. März 2010

Krabbeltierchen

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Du weißt es längst: ich esse für mein Leben gern. Und wenn ich schnuppere, dass es irgendwo etwas Leckeres gibt, dann bitte ich darum. Schaue mit meinem allerliebsten Augenblick in Herrchens oder Frauchens Augen, geb Pfötchen, schärfer noch: beim Frühstück lege ich mein Köpfchen auf Frauchens Schoß. Das ist das letzte Mittel am Frühstückstisch. Wenn das nicht hilft, dann kann ich es aufgeben und zum Näpfchen gehen, schauen, ob etwas darin ist und notfalls mit ihm klappern.
Was aber, wenn wir spazieren gehen und Frauchen oder Herrchen haben ein Bonbon im Mund, was zugegeben, nicht so oft vorkommt. Ich merke das sofort, denn ich habe eine sehr feine Nase.
Unterwegs kann ich kein Köpfchen auf den Schoß legen und die Blicke helfen selten. Also machte ich jetzt etwas, was ich ebenso selten mache: krabbelte an Herrchen hoch, um ganz genau zu bestimmen, was er denn da in den Mund steckte.
Ich habe übrigens nichts davon abbekommen, sondern meine Pfötchen wurden sanft auf den Boden gesetzt, Frauchen hat mich fotografiert und nennt mich jetzt kleines Krabbeltierchen.