Montag, 26. Juli 2010

Wochenende vorbei


Das Wochenende ist vorbei. Schade, woll?
Woll ist ein typisches Sauerländer Wort. Ich verstehe es, obwohl Frauchen und Herrchen es kaum benutzen. Es heißt soviel wie "nicht wahr?".

Frauchen war bei der langen Nacht der Museen in Hagen und sie war glücklich, als sie nach Hause kam. Da war ich auch glücklich, denn ich hatte ausnahmsweise mal aufs Haus aufpassen müssen.
Sie hat dort u.a. Kostüme von Modedesign-Studenten gesehen, die diese zu den ausgestellten, informellen Bildern gemacht hatten. Ich zeig Euch mal ein Foto..

So ist das mit den Symbiosen: Malerei und Mode, Lyrik und Malerei und..... Frauchen, Herrchen und ich... das paßt alles.

Freitag, 23. Juli 2010

An der Fürwigge-Talsperre

Was ist schöner, als mit einem Menschen zusammen zu sein, mit dem man gleich schwingt?
Vor wenigen Tagen waren Frauchen und ich mit einem lieben Menschen spazieren, den wir sehr gern haben. Wir sind rund um die Fürwigge-Talsperre gegangen und es war wunderschön.
Die Vögel sangen, die Sonne lachte vom Himmel und die Bäume am Rand der Talsperre spendeten uns kühlenden Schatten. Auf den Wellen spiegelte sich unsere Nähe und Freude, unsere Worte nahm der Wind mit.
Es war so schön, weil einige Zeit vergangen war, als wir uns das letzte Mal gesehen hatten.
Ich war natürlich brav und Frauchen sagte, dass ich ein zuckersüßes Mädchen sei und die Freundin sagte das auch. Ich sei zauberhaft, sagten beide. Und ich - ich war es wirklich und hab es sehr genossen, mit von der Partie zu sein.

Donnerstag, 22. Juli 2010




Gestern haben wir schwarze Johannisbeeren gepflückt. Die hat Frauchen dann draussen auf der Terrasse gesäubert: Stengelchen und Blütenansätze abgepickst. Dann wurden sie weiterverarbeitet. Wenn Frauchen auf die Terrasse zieht, dann sieht das so aus, wie auf dem Foto. Das kleine Notizbüchlein kommt mit heraus, damit sie Gedichte notieren kann, die ihr dabei einfallen. Frauchen sagt, bei solchen Arbeiten kann man wunderbar nachdenken.
Damit sie nicht gestört wurde, habe ich aufgepaßt und geschaut, wer wohl zu uns kommen wollte. Aber als es mir zu lange dauerte, da hab ich mal mein weißes Schäflein geholt und dann auch meinen weißen Ball gebracht. Hat aber nichts genutzt... Doch das Spielen haben wir heute nachgeholt.
Übrigens: das weiße Schäflein hatte schon der allererste Airedale, den Frauchen und Herrchen hatten. Es war sein Lieblingstierchen. Danach hat mein großer Bruder ihn bekommen und auch da war es das Lieblingstierchen. Und nun hab ich es und schleppe es oft herum :-)))

Dienstag, 20. Juli 2010




Gestern sind wir um die Brucher Talsperre gewandert. Nur Frauchen und ich.
Aber da war viel los: viele, viele Menschen bevölkerten das Ufer. Frauchen sagte: Klein Rimini.
Im Wasser schwammen Mensch und Hund, Segelschiffe und Tretboote kreuzten.
Und ich mittendrin. Frauchen hat Stöckchen geworfen und ich hab sie herausgeholt. Das hat mir wieder einmal großen Spaß gemacht und wenn wir ein Stück weitergingen hab ich Frauchen sehr begreiflich gemacht, dass ich wieder ins Wasser wollte. Und dann war es keine Frage: ich dufte wieder ins Wasser! Es war aber auch sehr, sehr heiß in der Sonne.

Montag, 19. Juli 2010

Suchbild




Ich sehe was, was Du nicht siehst...

oder siehst Du mein rotes Halsband zwischen den Bachblumen?

In den Kerspebach springe ich, wenn wir vom Spaziergang kommen und labe mich an dem frischen Quellwasser. Köstlich!

Sonntag, 18. Juli 2010

Sommer -nichts als Sommer




Ist das ein herrlicher Sommer. Fast so schön, wie in Spanien. Oder schöner???
Kaum zu entscheiden. Hier wie dort ist es schön und ich bin gerne hier und dort.
Hier hab ich meine Bäche und Brunnen, aus denen ich bei Spaziergängen trinke und in Spanien haben wir meinen Trinknapf dabei, der in den Restaurants gefüllt wird, oder aus der Wasserflasche, die wir stets dabei haben.
Geht man aber auf der Calle Marques de Campo in Denia bis zum Ende, ist ein Brunnen, daraus trinke ich hin und wieder etwas Wasser. Um die Ecke herum ist ein Grill-Lokal. Aber meine Menschen essen lieber in Spanien spanische Gerichte. Schade -so ein Grillwürstchen würde ich schon verspeisen.

Samstag, 17. Juli 2010

An der langen Leine




Schau mal. Fällt Dir etwas auf?
Ja, richtig: ich muss im Wald an der Leine gehen und auch auf der angrenzenden Wiese, weil diese auch wieder im Wald endet. Frauchen hat zwei Leinen aneinandergeklickt und sie sind schön lang. Ich bekomme noch eine längere Leine - aber nur, wenn wir eine rote finden. so lange warten wir.
Wenn Du genau hinschaust, dann siehst Du, dass ich trotz Leine sehr am Wild interessiert ist, das ich natürlich nach wie vor wittere. Aber Frauchen sagt, dass sie uns den Streß ersparen möchte: mir, dass ich vergeblich hinter dem Wild hinterher renne und ihr, dass sie Angst um mich hat - ja und dem Wild natürlich auch und dem Jäger auch.
Aber es geht auch so. Es gibt ja auch noch Wege, auf denen ich frei laufen darf und außerdem laufe ich den ganzen Tag frei auf unserem Grundstück herum. Aber da bin ich ja im Dienst: ich passe auf!

Freitag, 16. Juli 2010

Se(chs)-x-y



Joschi und ich - schau mal, die Abendsonnenstrahlen

Ich bin eine sexy Mausi - sagen Herrchen und Frauchen. Und damit haben sie recht: heute habe ich Geburtstag und wurde sechs Jahre jung.

Natürlich haben wir ein wenig gefeiert und Frauchen und Herrchen haben mich gedrückt und geherzt und gesagt, dass ich eine sechsy Mausi bin und ich bin um sie herumgehüpft.

Herrchen hat mir ein besonderes Leckerchen gekauft.Und ich bekomme noch eine lange, rote Leine. Aber rot soll sie sein und die hat Frauchen noch nicht gefunden, also ist sie heute noch nicht da. Aber das ist ok!

Ich wollte Joschi zum Geburtstag einladen. Aber er hatte keine Lust auf feiern.

Donnerstag, 15. Juli 2010

Geplauder


Ich kann viele Sprachen verstehen: die Sprachen von Hunden verschiedener Länder, die Sprache der Menschen, die der Vögel. Was Katzen mir fauchen, weiß ich auch einzuordnen, aber wenn sie mit ihrem langen Schwanz wedeln, dann meinen sie etwas ganz anderes, als ich: sie sind dann nicht freundlich.
Aber mit den Vögeln verstehe ich mich blendend. Sie singen mir oft ein Lied - bilde ich mir ein. Frauchen sagt, dass sie gar nicht für mich singen, sondern um ein Vogelfrauchen anzulocken und Vogelmännchen aus ihrem Revier zu treiben.
Aber wenn sie in Gefahr sind, wenn z.B. ein Rabe an das Nest ihrer Vogelkinder will, dann schreien sie laut und Frauchen und ich eilen zu Hilfe. Dann werde ich zur Hyäne und belle wild und wütend.
Aber auch so lausche ich oft den Vogelstimmen. Das hat Frauchen sogar gemalt.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Sommerzeit




Sommerzeit!
Liebst Du sie auch?
Ich mag sie gern, denn ich kann fast den ganzen Tag draussen sein. Wir gehen morgens schon ziemlich früh spazieren und am Spätnachmittag. Gestern sind wir durch ein Waldstück gegangen, durch das wir selten gehen, denn es ist ziemlich einsam. Aber ich bin ja Frauchens Bodyguard und da haben wir uns einfach mal getraut. Es war sehr schön, denn es führt uns der Weg durch tiefen Wald, über Waldwiesen, vorbei an Schonungen. Wir sind über einen hohen Stapel gefällter Bäume geklettert, den man auf den Weg zum Abtransport gelegt hatte. Da war abenteuerlich, weil ich ja nicht frei war. Du siehst es auf dem Foto: ich mußte an der Leine gehen. Sonst wäre ich weg gewesen, darauf kannst Du wetten, denn ich hab das Wild gerochen, das Frauchen nur durch das Knacken im Unterholz ahnte.
Frauchen überlegt, wie sie es wieder hinbekommt, dass ich auch bei Wildnähe nicht fortlaufe.
"Belohnung" ist hier das Zauberwort. Aber schau mal: ich hab ja schon ein, zwei Pfündchen zuviel auf den Rippen....

Aber dennoch: es war sehr schön: die Kühle des Waldes, der Duft des kühleren Waldbodens und der vielen Kräuter am Weg, dazu die vielen Vogelstimmen!

Diese ganz andere Ruhe war wunderbar.

Und später im Bach, schon fast wieder zu Hause, da haben wir blauschimmernde Libellen gesehen. Das sind ja kleine Bach-Elfen.

Frauchen sagte, dass ich auch eine Elfe sei: eine kleine Waldelfe.

Dienstag, 13. Juli 2010

Alles




Alles Irdische ist endlich!
Frauchen sagt, dass stimmt gar nicht, denn es ist unendlich, wenn man es weitergehend betrachtet: wenn wir sterben, werden wir irgendwann zu Staub und der bleibt - und wenn es irgendwo im Weltall ist. Weißt Du, dass unser Körper aus den gleichen Substanzen besteht, wie unsere Mutter Erde?

Eines von Frauchens Lieblingsgedichten ist das von Ernst Meister. Es heißt darin in einer Zeile: "Geist zu sein oder Staub, das ist dasselbe im All..."
Du mußt Dir mal ein Buch von Ernst Meister, dem großen deutschen Dichter, besorgen. Er wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Büchner-Preis, dem Droste-Hülshoff-Preis und dem Petraca-Preis.
Frauchen hat schon in seinem Geburtshaus gelesen, das seine Tochter nun bewohnt.

Aber wie komme ich darauf? Ach, ja: schau Dir mal unsere weiße Dame an. Seit dem ersten Gewittersturm ist sie nicht mehr. Sie lag zerbrochen auf dem -sonneverbrannten-Rasen.
Und da sah ich, wie sie sich in ihre Bestandteile auflöste - letzendlich in Zement-Gips-Staub.

So ist das, sagt Frauchen...

Sonntag, 11. Juli 2010

Totale Hitze


Das Sauerland versinkt in der Sommerhitze. So habe ich den heutigen Tag im Schatten unter dem dicken Kirschbaum und im kühlen Keller verbracht.
Das war auszuhalten.

Mir fiel heute ein: hab ich Dir schon gesagt, dass unser Kunstwerk "Das Buch mit den sieben Siegel", das Frauchen und ich gemeinsam mit meiner Patentante und unserem lieben Christophe erstellten, nun im Museum ausgestellt ist?
Du kannst es bis zum 17. Oktober besichtigen im Museum "Haus der Seidenkultur" in Krefeld. Aber ich zeig Dir hier mal ein Bild von der Ausstellung, aber auch eins, das Dir zeigt, wie wir es anfertigen :-)))

Samstag, 10. Juli 2010

Ich kann......



Gestern hab ich erzählt, dass ich morgens abgedüst bin, als Frauchen mich rief.
Aber ich konnte es noch besser - als Frauchen und ich unseren Waldspaziergang machten....
Ach, ich erzähl es von Anfang an:
Wir gingen durch die lange Kastanienallee, genossen die Kühle der Baumschatten. Die Allee führt direkt zu Haus Isenburg, einem schlossähnlichem Gebäude, zu dem auch ein Teich gehört, auf dessen Insel die Kanadagänse nisteten. Da nimmt Frauchen mich stets an die Leine. Zum einen, damit ich nicht in diesen verschlammten Teich springe und zum anderen, weil dort auch der Wald beginnt. Und ich hab nun einmal eine feine Nase und rieche die Wildtiere - Frauchen hingegen riecht sie eigentümlicher Weise nicht.
Bevor der Wald begann und vor allen Dingen, bevor Frauchen mich anleinen konnte, hatte ich die Witterung des Wildes in der Nase. Ich hab die Ohren zugeklappt und bin losgedüst. Weg war ich, durch Gehölz und Schonung, über die Lichtung und durchs Maisfeld bin ich dem Reh hinterhergerannt. Vielleicht war es auch nur ein Hase, egal. Frauchen rief mich verzweifelt, denn der Wald ist sehr groß. Da kam eine Bekannte, die ihre Kinder zum Reiten auf den Reiterhof fuhr. Sie tauschten die Handynummern und die Nette suchte mich in Richtung unseres Hauses per Auto. Frauchen lief indes bei 36 Grad Hitze den Waldweg hinauf, über die Waldwiese, am Maisfeld vorbei und kehrte verzweifelt um. Sie hatte schon Herrchen angerufen. Ich war weg. Traurig lief sie wieder zu der Stelle, von der ich weggelaufen war. Hunde kommen ja meist dorthin zurück, wo sie fortgelaufen sind.
Durch die Zweige sah sie die nette Bekannte mit dem Auto dort stehen und einen schwarzen Hund neben ihr. "Ach, das ist der Hund vom Reiterhof", dachte sie betrübt. Da klingelte ihr Handy und genau die Dame rief an, bei der der schwarze Hund war. Diese sagte: "Gipsy ist bei mir."
Ich war es, schwarz bis an die Ohren, denn ich hatte eine Erfrischung im Schlamm gesucht. Ist ja klar, der Lauf hatte mich ja mächtig angestrengt.
Frauchen freute sich total - klar, ich bin ja lieb gewesen und zurückgekommen.
Ich wurde ins Auto verfrachtet und zu Hause mit dem Wasser aus dem Gartenschlauch abgespritzt, champoniert und abgewaschen und irgendwann, als die schwarze Brühe von mir abgespült war, kam auch ein schönes Airedalemädchen zum Vorschein.
Frauchen aber war fix und fertig, naßgeschwitzt und mußte auch unter die Dusche - aber im Haus.
Abends war ich mit Herrchen unterwegs. Frauchen war bei der Nacht der langen Tische in Meinerzhagen. Als wir sie dort abholen wollten, kam der Fanfarenzug uns entgegen. Da hab ich gezeigt, dass ich nicht nur ein liebes, sondern auch ein ganz ängstliches, lärmempfindliches Mädchen bin. Herrchen ist dann mit mir nach Hause gefahren, ohne dass wir die Meile der langen Tische erreicht hatten.
Aber danach, da ist Frauchen mit mir noch draussen gewesen! Wir haben zwei Glühwürmchen gesehen: sie flogen über unser Grundstück: eins für mich und eins für Frauchen!

Freitag, 9. Juli 2010

Hundstage


Hund, ist das heiß!
Über 30 Grad!!
Irre!!!!!!!!

Frauchen sagt, das sind die Hundstage!
Aber nun sag Du mir mal, was haben diese heißen Tage mit uns Hunden zu tun?
Nix, absolut nix!!!! Ich hab es lieber kühl.
Aber dennoch: gleich will Frauchen mit mir in den Wald. Dort ist es kühl. Abends noch kühler. Aber dann sind die Jäger dort und ich möchte nicht, dass uns die Kugeln aus ihren Gewehren um die Ohren pfeifen.
Heute morgen war ich nicht sehr folgsam. Ich suchte Mäuse auf der kargen Wiese. Die sind dort ganz schön aktiv und laufen auch darauf herum. Wenn ich nahe, dann sausen sie in ihre Mauselöcher. Die Wiese ist voll davon!
Also: ich suchte Mäuse, Frauchen hielt mich im Blick. Als ich mich aus ihrer Nähe entfernte, rief sie mich zu sich. Aber ich - ich schaute kurz zu ihr, klappte die Ohren zu und sauste los: in die andere Richtung. Weg von Frauchens Einfluß! Dort ist hoher Königsfarn. Ich rannte hinein. Ich sah nicht mehr Himmel noch Erde, sondern nur Farn. Am Ende des Farnbewuchses plätscherte ein Bach. Darin hab ich mich gekühlt und bin wieder in den Farn gelaufen. Da sah ich nichts mehr und war froh, dass Frauchen sich die Stimme aus dem Leib rief. Ich bin zu ihr gelaufen und was passierte: Frauchen freute sich wie verrückt. Aber das dicke Ende kam auch: ich wurde angeleint und durfte bis nach Hause an der Leine trotteln.

Mittwoch, 7. Juli 2010

Horror


Diese Rabenvögel! Kennst Du sie? Sie sind groß, haben pechschwarzes Gefieder, das manchmal in der Sonne dunkelblau schimmert. Ihr Schnabel ist riesig....
Es ist das Wappentier unserer Stadt und wir Bewohner werden von den Bewohnern der Nachbargemeinden oftmals *Krähen* genannt, was ja eine Unterart dieser Gattung ist, sie selbst nennen sich *Räuke*, was ebenfalls Rabe bedeutet.
So gesehen lieben wir die Krähen ja, aber was sie sich manchmal erlauben, geht weit über das hinaus, was wir gern haben: sie rauben Nester der anderen Vögel aus.
Rund um unser Haus nisten viele Vögel, von denen Frauchen die Amseln besonders liebt. Diese sind es, die uns morgens mit lieblichem Gesang wecken. Ein Amselpärchen hat ein Nest in der Fichte am Haus gebaut, inmitten dichtem Zweigwerk.
Als wir gestern vom Brötchenholen kamen, hörten wir die Mutteramsel laut um Hilfe rufen. Wir sind sofort zur Terrasse gerannt und Frauchen hat in die Hände geklatscht. Da flog ein großer Rabenvogel aus dem Geäst heraus. Hatte aber nichts im Schnabel. Frauchen hat versucht zu schauen, ob noch junge Amselkinder im Nest waren. Aber es war nicht sichtbar.
Mutteramsel kam angeflogen, beäugte aufgeregt den Baum. Da haben wir gesehen, wie aufgeregt sie war. Im Kehlkopfbereich sah man das Blut heftig pulsieren. Das tat uns so leid. Sie flog dann in den Baum.
Frauchen hat einen Pullover von sich in die Einflugschneise des Raben gehängt, sozusagen als Vogelscheuche. Ob es etwas genutzt hat, wissen wir nicht, denn Frauchen hatte einen Termin und mußte fort. Gegen Abend haben wir nicht mehr gesehen, dass Mutteramsel in den Baum flog. Nun hoffen wir, dass das Kleine es überlebt hat und vielleicht ausgeflogen ist.

In einem vergangenem Jahr war eine ähnliche Sítuation: da hat nachts eine Katze das Nest geräubert. Da hat Frauchen das Gedicht geschrieben:

Die Federn
unter dem leeren Nest,
das Klagelied der Amsel,
mein Herzschlag
in Deinem Schweigen
sind eins.
So trinke ich
die Einsamkeit,
schmecke die Bitternis
in meinem Mund.
(c) Annette Gonserowski

Montag, 5. Juli 2010

Die Sache mit dem Maulwurf


Dass ich gerne Mäuse fange, erzählte ich ja schon. Das hab ich vom schwarzen Kater abgeschaut. Der weiht mich täglich in diese hohe Kunst ein.
Kürzlich lief mir aber ein Maulwurf vor mein Schnäuzchen. Pechschwarz war das Kerlchen, sein Fellchen weich wie Samt - sagt Frauchen. Ich hab ihn geschnappt und das war es dann schon. Da lag er vor mir und sagte keinen Mucks mehr.
Ich hab mich fürchterlich aufgeregt und ihn verbellt. Aber er rührte sich nicht mehr.
Frauchen und Roma kamen neugierig an, um zu erfahren, warum ich so bellte. Da sahen sie das Malheur. Roma stellte mit fachmännischen Fingern fest, was Sache war: er lebte nicht mehr.
Dann haben sie ihn mir fortgenommen. Gemein, super gemein war das.
Frauchen hat ihn zwar fotografiert, damit Herrchen das am Abend sehen sollte. Aber sie weigert sich, das Bild in den Blog zu stellen. Sie sagt, das macht man nicht, denn auch ein kleines Tierchen hat es verdient, im Tod mit Würde behandelt zu werden.
Da hat sie Recht.

Freitag, 2. Juli 2010

so und nicht anders :-)))


Heute mal eine Geschichte....

Sie tritt aus der Tankstelle, packt ihre Geldbörse in die Handtasche, geht auf ihr Auto zu, das kleine Auto steht unter dem Dach an der Tanksäule. Sein Metallic-Lack glänzt in der Sonne.
"Immer noch," denkt sie", "es ist mit mir in die Jahre gekommen."
Sie lächelt, der leichte Sommerwind weht die Strähne ihrer kurzen, grauen Haare aus ihrem Gesicht.
Diese Strähne ist blau gefärbt.
"Blau, wie meine himmelblauen Augen", sagt sie stets, wenn man sie danach fragt und denkt: "Blau, wie meine Träume und der Hauch von Wildheit und Freiheit, die in mir ist."
Immer noch ist dieses unbekümmerte Lachen auf ihren Lippen und in ihren Augen - immer noch nach all diesen Jahren, die ins Land gingen und nicht nur kaum sichtbare Fältchen um ihre Augen zauberten.

Durch das halbgeöffnete Fenster des Autos streckt sich ihr eine Hundeschnauze freudig entgegen. Der Körper ihres Airdalemädchens scheint sich vor Freude zu überschlagen, scheint hunderte Pfoten zu haben, die Rute wedelt unbändig hin und her. Das Schnäuzchen reckt sich ihr entgegen, sucht ihre Nähe, versucht einen Hundekuss auf ihr Gesicht zu geben.
"Süße. Meine kleine Süße. Hat ja nicht lange gedauert. Jetzt fahren wir in den Hundeladen und kaufen Dir ein Autogeschirr, damit Du nicht durch das Auto purzelst."
Sie lächelt ihr Hundemädchen an, streichelt liebevoll über ihr Köpfchen.
"Hund müsste man sein." Eine dunkle Männerstimme klingt von der nächsten Zapfsäule zu ihr herüber.
Sie schaut verwundert hinüber.
Meint diese Stimme sie?
Nein, das kann nicht sein.
Noch vor wenigen Wochen, als sie als Älteste unter jungen Kollegen arbeitete, gab man ihr das Gefühl richtig alt zu sein. Alt und überflüssig. Die Männer, die das Büro betraten, übersahen sie, lachten und scherzten mit den Jungen. Sie wurde nicht mehr wahrgenommen, war als Frau nicht mehr existent.
Nun ist sie aus dem Berufsleben ausgeschieden, genießt ihren Ruhestand. Ein Urlaub hat alles relativiert. Sie fühlt sich fit und frei und einfach nur gut. Das strahlt sie auch aus, geht fröhlich durch ihren Tag, der nun nicht mehr fremdbestimmt wird.

Sie schaut sich um. Weit und breit kein anderer Hund zu sehen. Kein Zweifel: man meint sie.
Sie schaut in Richtung der Stimme. Über ihr Autodach schaut sie den Dazugehörenden an: ein Mann, schätzungsweise ihr Alter, betankt sein Auto und schaut interessiert zu ihr herüber. Er lächelt.
Sie lächelt zurück.
"Schöne Augen hat er", denkt sie, "sehr schöne. Dunkelblau und offen. Sympathisch. Und seine Stimme.... schön. Wow! Er meint mich!"
Er trägt einen grauen Anzug, in der Hand hält er die Zapfpistole, mit der er seinen Jaguar betankt. Glatte, graue Haare fallen in seine Stirn.
Es gibt keinen Zweifel. Er meint sie.
"Ja," denkt sie, "Hund müsste man sein" und ihre Lippen formen lächelnd stumm diese Worte.
Er lächelt zurück und es schwingt etwas in seinem Blick, in seinem Lächeln, in seinem Gesicht, in der behutsamen Zurückhaltung seiner schlanken Figur, etwas, das mit Sommer, Zauber und diesem freien Tag zu wetteifern scheint.

Sie setzt sich in ihr Auto, schaut durch die halbgeöffnete Fensterscheibe zu diesem Fremden. Der schaut aufmerksam. Schaut sie an. Ja, sie ist es, niemand anders, der sein Blick gilt.
Sie zögert. Welches Wort wäre das richtige, um noch gesagt zu werden? Gäbe es eins?

Sie schweigt, dreht den Autoschlüssel um, legt den Gang ein. Leise schnurrt der Motor, sie tritt das Gaspedal ein wenig herunter, langsam und leise fährt sie davon.

Donnerstag, 1. Juli 2010




Heute haben wir schon am Vormittag einen ausgedehnten Spaziergang gemacht. Im kühlen Wald. Aber der Weg, bis dass wir die wohltuenden Baumschatten erreicht hatten, war schon recht heiß. Doch es war wunderschön, denn ich hab nach fast einem halben Jahr meine Freundin Roxi wiedergetroffen. Wir waren ja zusammen in der Lüneburger Heide, im vergangenem Jahr und haben uns angefreundet.
Roxi hat sich gefreut, mich wiederzusehen und ich mich auch, dass ich Roxi traf.

Ein Foto durfte Frauchen von uns beiden machen, dann habe ich das Fotoshooting für beendet erklärt und bin aufgestanden. Aber Frauchen hat Roxi auch noch allein fotografiert, wie sie stolz auf einem Baumstamm postiert ist. Wie ein Denkmal sieht sie aus und so wunderschön!

Frauchen kann die Bilder gleich erst hochladen, denn der Fotoapparat liegt in einem anderen Raum. Ich habe mich jetzt gerade hingelegt. Wenn sie ihn holen würde, würde ich aufstehen und mich nicht erholen können.

Also: Fotos kommen später!
.... und Stunden später: jetzt sind sie da.

Mittwoch, 30. Juni 2010

Nachttiere


Bei uns auf dem Grundstück ist was los: der schwarze Kater flaniert ohne Scheu, Luisa, die Katze von Fauchens Bruder fängt täglich dicke, fette Wühlmäuse und in der Hecke wohnt ein Igel.
Der Feigling hält sich am Tag direkt hinter dem Zaun verborgen. Aber ich wittere ihn natürlich und gehe mehrmals täglich zum Zaun, um ihn zu verbellen.
Abends, wenn es dämmrig wird, dann kommt er hervor und geht auf meiner Wiese spazieren. Das rieche ich sofort und renne hin, schimpfe mit ihm laut bellend. Er hat hier nix verloren.
Aber er fährt seine Stacheln aus und ich habe das Nachsehen. Frauchen nimmt mich dann stets mit ins Haus und dann ist Ende der Vorstellung.
Aber morgen kommt er wieder, darauf wette ich.

Dienstag, 29. Juni 2010

Fussball - Fan - Fahnen




Reiche Ausbeute
Diese drei F gehören zusammen: Fußball - Fan und Fahne!
Was so ein richtiger Fußballfan ist, der muss eine Landesfahne haben.
In die wickeln die Menschen sich ein, hissen sie an Häusern, hängen sie in Fenster oder bringen sie an ihre Autos an. Und diese Autofahnen fliegen oftmals mit dem Wind davon, bleiben an Straßenrändern und auf Straßen liegen. Wenn wir unterwegs sind, sehen wir oft Fahnen an der Straße liegen.
Heute haben Frauchen und ich eine gesehen und als Frauchen am Abend mit unserem Freund in einer Kunstausstellung war, da haben die beiden aufgepaßt und tatsächlich noch zwei Fahnen gesehen.
Ich bin ein richtiger Fan: hab einen echten WM-Ball und drei Fahnen!

Frauchens Landpartie




Frauchen hat mit ihren Malfreundinnen eine Landpartie gemacht. Sie malten im Freien in wunderschöner Atmosphäre. Jeder mußte etwas von dort malen.
Stell Dir mal, vor, was Frauchen skizziert hat! Einen Hund, genau genommen eine Hündin. Aber nicht etwa mich. Nein, Vicki, die kleine Jack-Russel-Frau, die dort lebt.
Nun frage ich mich die ganze Zeit, ob ich eifersüchtig sein muss.
Frauchen sagte, das wäre überflüssig.

Montag, 28. Juni 2010

Bodyguard


War das ein Sonntag!

Deutschland ist im Viertelfinale der WM!
Bestimmt hat mein Pfötchendrücken richtig viel genutzt.
Ich hab hinterher mal mit Herrchen die Tore nachgespielt. Aber mit der Schnelligkeit unserer Elf kamen wir nicht mit! Große Klasse, was unsere Spieler geleistet haben. Das war ja ein Fußball-Krimie der Extraklasse. Mir hat das ganze Spiel gefallen, Frauchen am besten Mesut Özil. Boa, der ist ja megaschnell.
Das ist ein Freund eines BVB-Spielers und Frauchen ist BVB-Fan. Und der BVB-Spieler ist verwandt mit einer Freundin von Frauchen! Und den findet Frauchen auch echt gut. Supergut sogar. Von ihm bekommt sie eine Autogrammkarte. Frauchens Freundin hat sie uns organisiert. Zu ihr gehen wir in den nächsten Tagen und holen die Autogrammkarte ab. Auf der steht: "Für.....". Rate mal, was da steht? NICHT "für Gipsy" und das finde ich gemein. Aber es steht Frauchens Name drauf.

Seit Freitag hab ich einen Autogeschirr, mit dem ich im PKW festgezurrt werde und auf dem steht drauf, was ich auch bin: Frauchens Bodygard. Das stimmt aber genau. Schau mal.
Ach, so: heute werden wir nicht weiter online sein, denn der PC und Router werden gleich zum Fachmann gebracht!
Sobald ich wieder ins Netz kann, melde ich mich.

Sonntag, 27. Juni 2010

Heute ist das Achtelfinale


Heute spielt unsere Mannschaft bei der WM.
Die Krake im Münster-Zoo hat eindeutig den Sieg unserer Mannschaft orakelt.
Ich hab schon mal meinen WM-Ball und den rot-weißen Powerball hervorgeholt. Den hat Herrchen mir zur WM geschenkt - passend zum Halsband und zur Leine, sagt Frauchen.

Ich muss die Uhr im Auge halten. Es ist jetzt 14.45 Uhr und Frauchen will noch etwas im Schatten lesen.

Also.. hab gar keine Zeit zum Plaudern.