Mittwoch, 22. Dezember 2010

Schneeprinzessin

Schnee - nur auf den getrampelten Pfaden liegt er nicht höher als ich es bin.

Gestern bin ich stecken geblieben und Frauchen hat gelacht. So eine Schweinebacke! Aber sie hat mich auf den ausgetretenen Pfad zurückgelotst - mit Handzeichen! Ich hab sie verstanden und bin dann fröhlich um sie herumgehüpft!

Dienstag, 21. Dezember 2010

Lachen am Morgen


Heute habe ich Frauchen schon zum Lachen gebracht, als sie noch im Bett war.

Und das kam so: Frauchen geisterte schon früh im Haus herum. Kurz nachdem die Zeitung gebracht wurde. Und das ist zwischen 3 und 4 Uhr in der Frühe. Die liest sie so früh, wenn sie von den Schritten der Zeitungsbotin wach geworden ist.

Heute werkelte sie in der Küche herum, die Kühlschranktür wurde aufmacht und wieder geschlossen. Und noch irgendwas machte sie. Dann ging sie wieder ins Bett.

Neugierig wie ich bin, bin ich zu ihr ans Bett gegangen. Dort schnupperte ich etwas, was mir köstlich erschien: Frauchen hatte sich einen Quarkwickel um eine Verletzung gemacht. Das konnte ich gar nicht verstehen: Quark an Frauchen. Der kommt doch sonst auf mein Brot - hin und wieder. Ich hab an dem darüber geschlungenen Tuch geschnuppert und geschnuppert und dann mein Köpfchen darauf gelegt und ganz freundlich mit meiner Rute gewedelt. Frauchen wußte, was das bedeutet: Ich möchte das gerne haben.

Sie hat gelacht und mich gestreichelt.


Ist doch schön, wenn man sich morgens schon zum Lächeln bringt!


Übrigens: mein weißes Schäfchen habe ich mit auf die Couch genommen und zu mir gestellt. Das war nicht etwa Frauchen!

Montag, 20. Dezember 2010

Herrliches Winterwetter




Heute war herrliches Winterwetter. Das nutzten Frauchen und ich, um einen schönen Nachmittagsspaziergang zu machen.
Wir sind eigentlich unseren normalen Winterweg gegangen. Durch die Siedlung, über die Wiese, auf die Straße am Bach. Durch den Schnee sah er wieder wie verzaubert aus. Und das waren wir auch: Ich mit Frauchen, Frauchen mit mir und wir mit dem Schnee. Ich bin darin herumgehüpft und um Frauchen herum. Das hat uns beide glücklich gemacht.
Kurz bevor wir auf die Straße kamen, hat ein Anwohner den Schnee von seinem Grundstück mitten auf den Spazierweg geworfen. Man sah, dass er sich redlich Mühe gegeben hatte, mit seinem Schnee den ganzen Gehweg zu bedecken und ihn unpassierbar zu machen. Aber Frauchen stapfte tapfer hindurch. Der Schnee reichte bis weit über ihre Knie. Sie hat ganz kleine Schritte gemacht, damit ich einen Pfad hatte und hinter ihr herspringen konnte. Einmal blieb sie stecken und saß mittem im Schnee. Sie hat sich halb schlapp gelacht und als wir die Straße erreichten, sahen wir aus, wie die Schneefrauchen.

Sonntag, 19. Dezember 2010

Schnee!!!

War das ein Wochenende!
Schnee und nochmals Schnee fiel vom Himmel. Herrchen und ich haben gestern und heute Schnee geschaufelt - stundenlang!
Wir sind aber auch noch durch den Schnee gestapft, rund um die Brucher Talsperre. Da war nur ein Trampelpfad und wir mußten hintereinander gehen. Ganz schön anstrengend.
Und in Hagen waren wir, die Freundin am Zug abholen und heute sie - leider wieder an den Zug bringen. Auch in Hagen lag hoch der Schnee. Und auf dem Weg nach Hagen, über die Höhenstraße! Dort war er auch noch verweht. Frauchen und ich waren dabei entspannt, denn Herrchen fuhr uns und zwar super!!!!

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Heute fiel Schnee......!!!!!!!!!!!
Zuerst rieselte er ganz sanft in kleinen Flocken.
Frauchen war wachsam und startete ihr Auto, bevor der angekündigte Schneesturm kam.
Ich mußte zu Hause bleiben, weil ich nicht in der Kälte im Auto sitzen sollte.
Bei ihrer Rückkehr hab ich ihr geholfen die eingekauften Lebensmittel im Vorratsraum zu verstauen. Ich hab natürlich geschnuppert, dass sie auch im Freßnapf war und etwas für mich geholt hat. Ich wäre so gern dabei gewesen.

Am Nachmittag ging es dann richtig rund: es schneite in dicken Flocken und der Wind verwehte sie. Da bin ich mit Frauchen losgezogen. Es war herrlich - aber dann hab ich doch Frauchen auf den direkten Heimweg gelotst. Dafür durfte Herrchen später noch einmal mit mir gehen.
Da blieb Frauchen zu Hause - Du weißt ja: sie war im Krankenhaus.

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Ich wieder...




Was meinst Du: ist mein Frauchen wohl noch sauer?
Warum sie sauer sein könnte, fragst Du?
Ganz einfach: ich hab wieder gemopst!

Also, das war so: Frauchen hat mit mir einen schönen Spaziergang gemacht. Durch herrlichen Schnee, unter blauem Himmel. Danach ist Frauchen zum Malen gefahren. Vorher hat sie aber geschaut, ob Süßes oder für mich Leckeres herumlag. Nichts hat sie entdeckt, außer in der Küche. Aber die Tür zur Küche hat sie fest verschlossen.

Als Herrchen nach Hause kam, hab ich ihn an der Tür begrüßt, Pfötchen gegeben. Das fand er herrlich. Er kennt mich nicht so gut wie Frauchen und weiß nicht, dass eine pfötchengebende Gipsy Alarmstufe 1 bedeutet. Wir sind dann schön spazieren gegangen. Alles war paletti.

Als wir aber zurückkamen, da hat er es im Eßzimmer gesehen: ich hab wieder einmal eine ganze Packung Schokoladentrüffel gefressen. 100 Gramm. Frauchen hatte heute Geschenke eingepackt und sie danach direkt für die Lieben, die sie bekommen, in Geschenktüten gepackt. Diese hat sie in Klappboxen gestellt. In einer einzigen Tüte zwischen den ganzen anderen Tüten war eine Süßigkeit. Daran hatte Frauchen nicht mehr gedacht, als sie losfuhr. Und die hab ich erschnuppert. Hab mir die Tüte herausgefischt, die Trüffelpackung herausgezogen, aufgebissen und alles gefuttert!

Herrchen hat Frauchen dann angerufen und auch die Tierärztin. Frauchen ist sofort zurückgekommen.Sie war erschüttert. Das hab ich genau gemerkt. Ich hab ihr natürlich sofort Pfötchen gegeben, denn mir war vollkommen klar, was ich gemacht hatte, als sie zu der Packung ging. Sie hat mich dann erst mal nicht beachtet. Aber ich hab nicht nachgelassen. Hab mein Köpfchen an ihr gerieben, versucht ihr weiterhin Pfötchen zu geben. Na, irgendwann hat sie dann das Pfötchen genommen. Dann hab ich ihr Küßchen gegeben.

Als die Tierärztin kurze Zeit später Entwarnung gab und wir nun nicht zu ihr fahren müssen, da war Frauchen etwas beruhigt.
Meine Lieblingstierärztin hat dann noch gesagt, dass das aber nicht in den Diätplan passen würde, den sie mit Frauchen am Morgen für mich aufgestellt hatte. Ja, das ist nämlich die andere Sache: Ich muss abnehmen. Und wie! Das haben die Beiden besprochen.

Ich werd da gar nicht gefragt!

Montag, 13. Dezember 2010

Kälte


Was glaubst Du, wie der Winter sich für mich vom Sommer unterscheidet?
Ich sag es Dir: im Winter, wenn es so kalt ist wie heute (-8 Grad), dann möchte ich nach dem Spaziergang direkt ins Haus. Im Sommer hingegen nicht. Dann rocker ich noch ums Haus herum.
Heute konnte es mir nicht schnell genug gehen und dann zückte Frauchen auch noch den Fotoapparat... Hast Du da noch Worte?

Sonntag, 12. Dezember 2010

Ente gut - alles gut

Kennst Du das Sprichwort: Ende gut - alles gut!?
Bei uns heißt das etwas abgewandelt: ENTE gut - alles gut. Getreu Herrchens ostpreussischen Vorfahren. Dort werden traditionell in der Winterzeit sehr gern Enten, respektive Gänse, gegessen. So gehört dieses arme Tierchen (sagt das vegetarisch essende Frauchen) auch zu Herrchens geliebten Speisen. Und nun auch zu meinen. Ich hab entdeckt, dass der köstliche Duft aus dem Backofen kam und ich dazu die Gänsebrust auch noch sehen konnte. Da hab ich mich davor gelegt und aufgepaßt, dass ich auch nicht vergessen wurde.
Es hat geklappt! Ich hab natürlich ein Stückchen zum Kosten bekommen.
Und bald, das hat Herrchen mir verraten, kommt wieder eine ganze Gans in den Ofen! Da könnte ich doch glatt zur Ostpreussin werden.
Ich freue mich darauf!

Samstag, 11. Dezember 2010

Frauchens Engelchen


Nach meinem gestrigen Naschexzess hab ich mich heute gehütet, etwas vom Tisch zu mopsen, als meine Lieben unterwegs waren. Aber Frauchen hatte sowieso alles Leckere in für mich unerreichbare Höhen gestellt, bevor sie losgingen. Später hat sie zugeschaut, wie ich mein Schläfchen gehalten hab. Sie hat gesagt, ich sei ein Engelchen.... Schau mal: das sieht doch genauso aus, oder? Oder meinte sie vielleicht das Engelchen auf dem Tischchen? Ne...oder?

Edle Tropfen in Schokolade


Was denkst Du, wenn Du das Foto siehst?
Lecker! Nicht wahr? Das hab ich auch gedacht. Und hab mir die ganze, ungeöffnete Packung geschnappt, aufgebissen und leergefuttert! Bis auf eine Praline, die hab ich für Herrchen übriggelassen.

Das kam so: Frauchen ist ja heute aus dem Krankenhaus gekommen und ich hab mich total gefreut. Wir haben am Nachmittag einen kleinen Spaziergang gemacht. Als Herrchen und Frauchen mich am Spätnachmittag ein halbes Stündchen allein lassen mußten, war ich gefrustet und bin in alte Verhaltensmuster zurückgefallen: hab gemopst und das waren Herrchens Pralinen.
Als sie nach Hause kamen, hab ich sofort Pfötchen gegeben. Das war für Frauchen Alarmstufe eins, denn sie ahnte, dass ich etwas angestellt hatte. Zudem roch ich ja wie eine geöffnete Schnapsflasche. Im ersten Moment haben meine Lieben sehr gelacht. Aber nur kurz und dann haben sie sofort meine Tierärztin angerufen, denn Schokolade ist lebensgefährlich für uns Hunde. Wir mußten sofort in die Praxis kommen. Und zwar hurtig. Dort hab ich ein Medikament gespritzt bekommen, nach dem ich alles, was in meinem Bäuchlein hatte, ausgebrochen hab. Das war schon heftig und mir ging es richtig schlecht. Jetzt liege ich aber in meinem Bett und erhole mich.
Da geht es mir so wie Frauchen.

Freitag, 10. Dezember 2010

Frauchen!


Frauchen wo bleibst Du? Ich warte auf Dich!
Heute kommt Frauchen aus dem Krankenhaus!

!!!FREUDE!!!

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Noch ein *Suchbild*


*lächel* Siehst Du mich?

Wenn wir auf dem Rückweg unseres Spaziergangs sind *muss* ich unbedingt bei unseren Freunden nachschauen, ob sie zu Hause sind. Sie haben nämlich immer ein Leckerchen für mich.
Wenn sie nicht da sind, bekomme ich ein kleines Leckerchen von Frauchen und bin zufrieden.

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Mittwoch, 8. Dezember 2010

Im Schnee




Wenn ich mit Frauchen gehe, dann gehen wir auf Wegen, auf denen ich trotz tiefem Schnee gut gehen kann. Hin und wieder mache ich aber einen Abstecher in den Tiefschnee. Nach einiger Zeit muss Frauchen meine Pförtchen wärmen: ich halte sie ihr dann hin. Nun überlegt sie, ob ich Schühchen bekomme, denn das Salz greift meine Pfötchenballen auch an. Meine Freundin Roxi muss auch Schühchen tragen, weil sie sonst Probleme hat und Timmy auch.
Wenn Frauchen aus dem Krankenhaus zurück ist, schauen wir mal.

Dienstag, 7. Dezember 2010

Suchbild


Findest Du mich auf dem Foto? Oder bin ich etwa gar nicht darauf zu sehen?
In Abwandlung eines Buchtitels frage ich einfach mal: "Wo bin ich und wenn, wieviele ?
:-)))))))))

Montag, 6. Dezember 2010

Nikolaus

Als wir heute das Adventskalendertürchen öffneten, stellte ich fest, dass heute Nikolaustag ist!
Wir kauften etwas später Stutenmänner - natürlich war auch einer für Frauchen dabei, von dem sie mir sicherlich ein Stückchen abgibt :-)))

Noch einmal: Danke, liebe Rosalva, für diesen wunderschönen Adventskalender mit dem köstlichen Inhalt.

Sonntag, 5. Dezember 2010


Ich zeig Dir nur mal Fotos, die Dir zeigen, wieviel Schnee wir im Sauerland haben.

Am Nachmittag hab ich Herrchen beim Schneeschaufeln geholfen. Hab mich zwischendurch aber hingesetzt und zugeschaut.

Samstag, 4. Dezember 2010

Meine Freunde(innen) und ich



In den letzten Tagen haben wir 3 Hunde mit ihren Frauchen getroffen. Alle haben sich zufällig getroffen: Die zwei englischen Spaniels mit ihrem Frauchen und Sandy aus Kroatien mit ihrem.
Wir sind an zwei Tagen zusammen gegangen. Über die große Wiese, durch die lange Kastanienallee, auf die große Waldwiese und sind am Wald zu der Stelle gegangen, an der der vermißte Hund einen Futter- und Liegeplatz angelegt bekommen hat. Danach sind wir am Rande eines Feldes oberhalb des Bachlaufes gegangen, vorbei an der ehenmaligen Ferienhaussiedlung und dann nach Hause. Zwischendurch haben wir Hunde miteinander getollt und sind um die Wette gelaufen.
Wieder zu Hause, war ich redlich müde, hab nach dem Abendessen meine Äuglein geschlossen und fest geschlafen :-)))

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Der gefrorene Fussball




Ich habe - gefühlte - 100 Bälle *grins*. Nein, ganz soviele sind es nicht, aber doch einige.
Einzelne davon hab ich draussen liegen. Das sind die, die ich schon kaputtgebissen hab.
Ich spiele aber dennoch gern damit.

Doch jetzt, bei der Kälte, sind sie hartgefroren. Ich kann nicht einmal richtig hineinbeißen, so starr sind sie.

Das ärgert mich und ich belle laut nach Frauchen. Aber die kann auch nichts machen - außer, die würde den Ball im Haus auftauen. Aber dort sind ja schon die *guten* Bälle.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Noch einmal was zu Peppi, dem vermißten Hund


Hallo! Wie geht es Dir?

Also, ich muss Dir noch einmal von dem Hund erzählen, der vermißt wird.
Er wird immer noch vermißt, das stand gestern in der Zeitung. Und das erzählte mir auch das Frauchen von Sandy. Sie erzählte uns die Geschichte des Tierchens: es wurde von einer Tierschutzorganisation in Spanien nach Deutschland ins Tierheim Schalksmühle gebracht. Dort war es eine Weile und wurde dann an eine Familie vermittelt, die schon zwei kleine Hunde hat. Mit diesen Hunden verstand sich Peppi (so heißt der Hund) nicht und ist fortgelaufen. Er irrt nun durch das Städtchen und den Wald. Da man ihn öfter in der Nähe eines Jagdunterstandes am Rand des Waldes, nah einem freien Feld - mit Sicht auf die Siedlungshäuser - gesehen hat, hat man unter diesen Ansitz des Jägers sein Lager aufgebaut: ein dickes Lammfell und eine Schüssel, in die man Futter legt. Die ist immer leergefressen - aber ob es der Hund oder andere Tiere gegessen haben, weiß man natürlich nicht. Man hat ihn schon öfter gesehen, aber er ist sehr scheu.

Mir tut er sehr leid und Frauchen auch. Wenn ich mich wohlig in mein Mäntelchen kuschel, dann denke ich daran, dass dieser Hund kaum oder kein Unterfell hat, wie die meisten spanischen Hunde. Er wird nicht nur hungern, sondern auch bitterlich frieren.

Es ist wirklich traurig.
Anmerkung: ich trage mein Mäntelchen, weil ich getrimmt wurde.

Montag, 29. November 2010

Gäste auf unserer Terrasse





Auf der Terrasse haben wir ein Futterhäuschen für die Vögel aufgestellt. Dahinein geben wir neben dem Vogelfutter auch Nüsse und Rosinen. Das schmeckt offensichtlich Allen sehr gut und es ist ein reges Kommen und gehen. Neben Dompfaffen (siehe Foto) kommt auch ein Rotkehlchen, ein Eichelhäher, jede Menge Meisen, Spätzchen, Amseln und.... ein Eichhörnchen. Das regt mich maßlos auf und ich springe wütend ans Fenster. Das bringt mir dann doch einen kleinen Rüffel ein und so gibt es auch Momente, da beobachte ich es nur. Aber es läßt sich ohnehin nicht beeindrucken und frißt in Seelenruhe weiter, auch wenn ich wie ein Flummi hinter her Scheibe auf und nieder hüpfe.

Frauchen und Herrchen freuen sich an den Vögeln und beobachten sie gern. Und das Eichhörnchen haben sie auch ins Herz geschlossen. Ich beobachte auch.... aber Du weißt ja: ein wenig futterneidisch bin ich schon.

Sonntag, 28. November 2010

1. Advent

Heute ist der 1. Advent. Darum zeige ich Dir heute ein Lichtlein.

Gestern durfte ich bestimmen, welchen Weg wir einschlugen. Das war ganz einfach: Frauchen wollte auf den Weg abbiegen, der in den Wald führt.
Du ahnst es sicher: Wald ist Stille und Stille gibt Kraft und Inspiration. Sagt Frauchen.
Aber ich hatte gestern absolut keinen Bock auf Stille und Inspiration. Vor uns ging ein Hund mit seinem Frauchen Richtung Städtchen. Das wollte ich auch. Also blieb ich stehen und stemmte meine vier Pfoten in die Erde. Ganz schön mächtig bin ich dann.
Frauchen schaute mich an - und schon gingen wir in meine Wunschrichtung. Frauchen verband das mit einer Fotostrecke. Sie fotografierte den spärlichen Adventsschmuck, der bereits an den Häusern an unserem Weg angebracht war.

Das Haus mit dieser Laterne als einzigen Schmuck barg aber eine Geschichte aus alter Zeit und die erzähle ich Dir jetzt, sozusagen als Geschichte zum 1. Advent.

Als Frauchen ein kleines Mädchen war, ging sie jeden Tag gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder, an der Hand der Kindergärtnerin, ins Dorf, ins Lutherhaus in den Kindergarten. Da waren ihre Beinchen nicht viel länger als es jetzt meine Pfötchen sind.
Gerne ging sie nicht, denn sie wollte viel lieber bei der Mutter bleiben.
Der Weg zum Kindergarten war mehr als 2 Kilometer lang und für kleine Füßchen sehr, sehr mühsam. Er führte die Kinder durch einen tiefen Hohlweg, hinauf auf den Hügel, den Hügel hinab an der kleinen Siedlung vorbei, weiter vorbei an Emilies kleinen Einraum-Laden, in dem es in Glasbehältern köstliche Bonbons für 1/2 Pfennig gab, die die Kinder Klümpchen nannten.
Sie überquerten die Hauptstraße, auf der hin und wieder ein Auto fuhr, ließen rechts die große Fabrik stehen, in der der Vater arbeitete. Dann ging der Weg wieder steil bergan, sehr steil für kleine Kinderfüßchen . Oben angelangt, sah man das Dorf zu Füßen liegen, mitten darin die Kirche, die wie eine Glucke die Häuser um sich gescharrt hatte. Sie gingen den Hügel hinab, hinunter ins Dorf, gingen entweder die ausgetretene Steintreppe hinauf zum Kirchplatz, überquerten ihn oder gingen durch die kleine Gasse, um den Kirchhügel herum und erreichten das Lutherhaus, in dem die Leiterin des Kindergartens, Tante Linde, die eigentlich Herzelinde hieß, auf sie wartete.
Mittags ging man diesen Weg zurück und wieder hin und abends zurück.
Im Winter war der Weg sehr beschwerlich, denn der Holhweg war meist zugeschneit. Dann brachte die Mutter sie in den Kindergarten und zog den Schlitten mit den Zwillingen hinter sich her.
An einen Abend kurz vor Weihnachten erinnert sich Frauchen gern: die Sonne war schon untergegangen und sie hatten auf ihrem Heimweg die Hauptstraße mit der spärlichen Beleuchtung schon hinter sich gelassen. Sie gingen zur kleinen Siedlung am Aufstieg des letzten Hügels, beleuchteten den Weg mit ihrer Taschenlampe. Sie blieben vor dem Haus mit der Laterne auf dem unteren Bild stehen. Mein Frauchen und ihr Zwilling freuten sich, denn in diesem Haus wohnte eine befreundete Familie mit ihrer Tochter Gerlinde, die eine kleine Freundin der Zwillinge war. Aber weit gefehlt. Zu der wollte Frauchens Mutter nicht, als sie mit den Zwillingen an der Türglocke läutete. Sie hatte sich mit der Mutter der Freundin abgesprochen und sie hatten eine Überraschung für die Kinder parat. In dem Haus wohnte ein Herr zur Untermiete wohnte und den die Eltern kannten - der hatte mit der Überraschung zu tun.
Ja.... und dann traten sie ein und sahen etwas, was niemand in ganz Kierspe je gesehen hatte. Eine absolute Weltneuheit: der erste Fernseher aus schwarzem Kunststoff stand in dem sehr kleinen Wohnzimmer. Die Zwillinge bekamen große Augen: auf der Mattscheibe bewegte sich etwas: ein Film lief! Das mußt Du Dir mal vorstellen: nie hatten sie oder auch die Nachbarn so etwas gesehen: einen Fernseher!
Dieser Herr, ein Elektrotechniker, der im Elektro-und Radioladen arbeite, ein absoluter Technikfan und Tüftler, hatte den ersten Fernseher des Ortes. Eine absolute Sensation, nicht nur für die Kinder.
Die kleine Freundin und ihre Mutter waren auch zugegen und so durften sich die drei Kinder gemeinsam in den Sessel kuscheln und mit vor Faszination und Staunen geröteten Wangen, großen Augen und vor Erstaunen geöffnetem Mund, den ersten Fernseh-Film ihres Lebens sehen.
Wie der Film hieß, weiß Frauchen nicht mehr, sie wird morgen ihren Zwilling fragen. Aber sie erinnert sich noch, dass ein Kathrinchen darin eine Rolle spielte. Und an ihre atemlose Begeisterung erinnert sie sich, die sie sprachlos machte. Wirklich sprachlos, das weiß sie noch genau. Und dass die Bilder sich tief in ihr einprägten, die damals schwarz weiß auf der Mattscheibe flimmerten.

Und an diesen Abend im Dezember erinnert Frauchen sich immer wieder, wenn sie, wie gestern, mit mir, an diesem Haus vorbeigeht.

Und weil es im Dezember, kurz vor Weihnachten, war, vor ganz vielen Jahren, ist dies meine Adventsgeschichte für Dich - auch wenn heute ein Fernseher schon lange nichts Besonderes mehr ist.